KHUZA LEXIKON

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K

Khuza, Burjaten-Stamm; besiedelte Olkhon vom Neolithikum bis ins 12. Jh., wovon heute noch zahlreiche archäologische Funde zeugen; die Khuza wanderten aus dem unteren Amur-Gebiet ein und wurden auf Olkhon seßhaft; lebten innerhalb von Ringsiedlungen in Jurten; hoch differenziertes Weltbild; die Khuza stellten sich die Erde als Ring vor; ihre Kultur war geprägt von der Suche nach der fehlenden Mitte des Weltrings; vollbrachten enorme zivilisatorische Leistungen, wie Straßen- und Mauerbau und die Erfindung von Instrumenten zur Navigation (Seefahrt) und zur astronomischen Beobachtung; trieben mit den Mongolen Handel mit Fisch- und Viehprodukten (Rinder, Schafe, Ziegen); Pferdezucht; Monopol auf den Handel mit Golominka (Ölfisch; Energielieferant); die konfliktreiche Beziehung der Khuza zu ihren mongolischen Nachbarn, denen einerseits die Beschwerdekultur ein Greuel und ebenso häufiger Anlaß für kriegerische Handlungen war wie deren Handelsmonopol auf Golominka, führte im 12. Jh. zur Auslöschung der Khuza-Kultur auf Olkhon.

Kolja, Burjate; mit seiner Beiwagenmaschine vom Typ Ural und ihm als Fahrer wurde der Kultplatz unterhalb der Elga-Siedlung erforscht; vgl. Elga, Kultplatz, Video.

Kompaßgehäuse, Fund Nr. 12; Fundort: SebeteI; Funddatum: 22. 07. 95; Datierung: Neolithikum; Maße: Länge 155 mm, Breite 60 mm, Tiefe 40 mm; Material: Biotit - Granat - Gneis, Quarz; Beschreibung: Bruchstück eines Gehäuses mit zentraler Vertiefung; Deutung: die in unmittelbarer Nachbarschaft gefundene Kompaßnadel legt die Deutung als Kompaßgehäuse nahe; zur Orientierung und Navigation; vgl. Fund Nr. 13.

Kompaßnadel, Fund Nr. 13; Fundort: Sebete I; Funddatum: 22. 07. 95; Datierung: Neolithikum; Maße: Länge 65 mm, Breite 25 mm, Tiefe 18 mm; Material: Biotit - Gneis; Beschreibung: zeigerförmiger Stein; Deutung: in Verbindung mit dem in unmittelbarer Nähe gefundenen Kompaßgehäuse diente dieses Objekt zur Bestimmung der Weltmitte; vgl. Fund Nr. 12.

Kultplatz, s. Karte S. 62; die Khuza legten ihre Kultplätze kreisförmig an; zwei davon fanden wir im Bereich Elga und Sebete II; Elga-Kultplatz in einer Senke zwischen der Elga-Siedlung und der Bucht; grasbewachsen; ø 100 m; Erkundung mit Hilfe des Burjaten Kolja und seiner Beiwagenmaschine; Rinderknochenfunde belegen die heutige Nutzung als Schlachtplatz; Sebete II - Kultplatz zwischen der Straße nach Chushir und den Klippen; ø 100 m; trockene, aufgerissene Erde mit roten Bodendeckern bewachsen; dienten hauptsächlich schmanistischen Ritualen zur Erkundung der Gesetze der fehlenden Mitte; vgl. Erdproben, Kolja, Riten, Schamanismus, Video.

Kultstein, großer; Fund Nr. 32; Fundort: Elga; Funddatum: 27. 07. 95; Datierung: Neolithikum; Maße: Länge 132 mm, Breite 100 mm, Tiefe 30 mm; Mate-rial: Granat - Gneis; Beschreibung: heller, glatter Stein mit schwarzer, elypsoider Ringlinie (Durchmesser 100/50 mm, Breite 4 - 6 mm); Deutung: Kultstein zur Verehrung des Weltrings; vgl. Funde Nr. 42, 44.

Kultstein, kleiner; Fund Nr. 42; Fundort: Sebete II; Funddatum: 26. 07. 95; Datierung: Neolithikum; Maße: Länge 62 mm, Breite 37 mm, Tiefe 22 mm; Mate- rial: Granat - Gneis; Beschreibung: heller, glatter Stein mit schwarzer, elypsoider Ringlinie (Durchmesser 55/29 mm, Breite 2-3 mm); Deutung: Kultstein zur Verehrung des Weltrings; vgl. Funde Nr. 32, 44.

Kultstein mit Loch; Fund Nr. 44; Fundort: Sebete II; Funddatum: 26. 07. 95; Datierung: Neolithikum; Maße: Länge 85 mm, Breite 65 mm, Tiefe 45 mm; Material: Granat - Gneis; Beschreibung: heller, glatter Stein mit Loch, 15-20 mm Durchmesser; Deutung: Kultstein zur Verehrung des Weltrings, Mutterstein; vgl. Funde Nr. 1, 2, 3, 11, 15, 19, 24, 30, 39.


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