KHUZA LEXIKON

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G

Geburtsmulde, wurde am Tag nach dem Heiratsritual von der Frau dort ausgehoben, wo der Mann mit dem Bau des steinernen Umfriedungsrings für die Familienjurte begonnen hatte; über der Mulde wurde eine kleine Jurte errichtet; die Frau gebar in Hockstellung; die von der Namenbeschneidung des Kindes übriggebliebenen Namensteile wurden dort symbolisch vergraben; für jedes weitere Kind wurde eine neue Geburtsmulde gegraben, ihre Lage bestimmte das Fisch- oder Taschenorakel; vgl. Fischorakel, Heiratsritual, Namenbeschneidung, Ringsiedlung, Taschenorakel.

Golominka, Ölfisch; lebt nur im Baikal; besteht zu 99% aus Fett; schmilzt nach 30 Min. in der Sonne; Brennstoff; in Sibirien neben Holz bis ins 12. Jh. wichtigste Energiequelle und Handelsmonopol der Khuza; Weibchen stirbt, nachdem es bis zu 2.000 lebende Fische) geboren hat; taucht bis zu 1.000 m tief, ohne vom Wasserdruck zerquetscht zu werden; vgl. Khuza.

Gräber, (Vertikalgrab) (Horizontalgrab) größtes zusammenhängendes Gräberfeld der Khuza auf Olkhon befindet sich oberhalb der Bucht von Sebete (Sebete I); die Khuza bestatteten ihre Toten in ringförmiger Lage, und zwar sowohl in horizontalen, als auch in vertikalen Ringgräbern; horizontale Ringgräber haben einen Durchmesser von 3 - 5 m; die Vertikalgräber ähneln in der äußeren Form unseren europäischen Gräbern; sie haben einen recht- eckigen Grundriß von ca. 2 m auf 0,8 m; die Zuordnung der Verstorbenen in Horizontal- und Vertikalgrab ist nicht endgültig geklärt; Grabungen könnten Aufschluß darüber geben, ob die Toten zunächst vertikal bestattet, später exhumiert und die knöchernen Überreste dann in Horizontalgräbern ringförmig neu arrangiert wurden (Sekundärbestattung); vgl. Sebete.


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